7 Tipps für das Kündigungsgespräch  

Keine Frage, eine Kündigung ist eine Entscheidung gegen etwas oder für etwas. Und manche Führungskraft leidet darunter eine Kündigung aussprechen zu müssen. Es ist eine Entscheidung über das Leben eines anderen und somit eine Belastung für manche Führungskraft.  Trotzdem kommt keine Führungskraft darum herum. Solche Gespräche gehören ebenso zu Kompetenz und Aufgabe. Ein Kündigungsgespräch kann eine sehr emotionale Situation für die zu kündigende Person sein, die Existenz derer wird bedroht. Bei leistungsdefizitären Gründen einer Kündigung, gehen meist schon Abmahnungen bzw. Gespräche voraus, die auf gewünschtes Verhalten abzielen voraus, somit ist dies bereits auch ein längerer Prozess und fällt der Führungskraft oft leichter, als wenn eine spontane unternehmensstrategische Entscheidung getroffen werden muss.

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Eine HR-Leiterin fragte mich: „ Frau Staniek, ich habe da einen Bewerber und irgendwie habe ich ein komisches Gefühl bei ihm, der verhält sich so anders. Soll ich ihn in die 2. Runde lassen, denn die Qualifikationen passen?“ Was soll ich tun?“

Als erstes: „Anders“ muß nicht falsch sein! Ich will Ihnen hier als SpezialistInnen im Recruiting einen Denkansatz mitgeben. Die Frage ist, woran oder wonach misst sie das Verhalten. Was sind ihre Vergleichskriterien? Denn wenn ich Verhalten analysiere, achte ich auf Abweichungen und Veränderung. Das heißt Abweichungen von eventuellen Normen. Diese Normen beziehen sich auf das Verhalten verschiedener Personen in verschiedenen Kontexten und eventuell demografischen Strukturen.

Womit tritt sie also den Vergleich an? Vergleicht sie das Verhalten der Person mit sich selbst? Wenn sie das macht, unterläuft ihr schon der erste Analysefehler. Denn wenn ich ausschließlich mit mir Vergleiche und das passiert oft unbewusst, haben andere Verhaltensweisen nur den Bezug auf mich! Ist das nun wirklich ein realistischer Vergleichswert? Wenn ich analysiere und somit auch vergleiche, muss ich mich aus der Vergleichsdeutung und Vergleichsbedeutungszuweisung rausnehmen. Ich vergleiche nicht mit meinem Verhalten sondern mit dem Verhalten von anderen Personen und auch von anderen Fällen.

Für die Risikominimierung im Einstellungsverfahren darf ich nicht mich als das Maß nehmen. Denn damit diversifiziere ich nicht das Risiko, sondern erhöhe es drastisch. Denn möglicherweise gehe ich damit das Risiko ein den richtigen Bewerber gehen zu lassen. Suchen Sie sich also andere hilfreichere umfassendere Vergleichswerte. Denn bestimmt tragen sie BIAS in sich, die sich über eine Verhaltensmessung an und mit Ihnen zu einem gewaltigem Vorurteil auswachsen können.

TIPP:
Nehmen Sie sich als Maß des Interaktionsuniversums raus. Suchen Sie multiple Vergleichsansätze. Reflektieren Sie Ihre eigenen Empfindungen und diskutieren Sie diese auch mit z.B. Kollegen. Nehmen Sie sich also raus und betrachten Sie die Situation von außen nicht als Teil dessen.

Herzlichts PATRICIA STANIEK
Profiler PScn/Kriminologin/Executivecoach/
UB/Consulter/Einzelcoach/Temaperformancecoach/..

Ich habe zwei Arten von Machtmenschen in meinem Leben getroffen. Die, denen man es sofort ansieht, und die, bei denen es subtil erlebt wird. Die – nicht immer grauen – Eminenzen, die White Collar-Fraktion. Machtvolle Menschen scheinen durchsetzungsfähig, sie erreichen Ziele, unterwerfen sich nicht und lassen sich nicht unterwerfen! Sie halten die Fäden in der Hand, sie kennen die Mechanismen der Macht, die Regeln und die Spielregeln, spielen das Spiel und nutzen es für sich!

Machtmenschen und die Ausübung von Macht sind Teile des Lebens. Ohne Macht scheint es nicht zu funktionieren. Machtvolle Menschen sind oft sehr erfolgreiche Menschen, die es genau durch dadurch – dass sie die Macht leben – zu etwas gebracht haben.

Menschen, die keine Macht ausüben, die anderen die Macht überlassen, sich nicht widersetzen, verlassen oft den Pfad des Erfolges oder erreichen ihn gar nicht. Ich nenne sie die »machtlos Unmächtigen«, die Menge der Gutmenschen, die Macht vollkommen ablehnen oder davor Angst haben. Nun Machtausübung ist anscheinend keine Tugend, dennoch braucht es immer zwei. Die »starken Mächtigen«, welche Macht in der Hand haben und sie nutzen und die Unmächtigen, die sie bei sich anwenden lassen. Und da gibt es auch noch die Dritte Kategorie, die der Ohnmächtigen.

Die Unmächtigen sind der Meinung, das Macht für sie nicht mach(t)bar ist, das andere sie zwar besitzen, sie selbst aber keinen Zugriff darauf haben. Doch das stimmt nicht. Jeder Mensch kann sich machtvoll verhalten, jeder Mensch kann lernen, machtvoll zu agieren. Jeder Mensch kann sich Zutritt verschaffen zu seinen eigenen Machtfeldern, diese erkennen und nutzbar machen. Menschen, welche Macht nicht nutzen, sind dem Leben gegenüber oft sehr lahm eingestellt. Wenn ich keine Macht nutzen möchte, brauche ich auch keine Handlung setzen – das erspart mir Arbeit, und schimpfen ist manchmal doch einfacher als agieren. Die unmächtigen und ohnmächtigen Mitarbeiter in Organisationen erkennt man meistens auf den ersten Blick. Regeln, Prozesse und Strukturen sind wichtig. Sie erfüllen eine lebensnotwendige Funktion für den Unmächtigen und Ohnmächtigen – man kann sich hinter all dem verstecken und verkriechen. Der Schraubstock sitzt eng, sie tun und arbeiten den Mächtigen zu, oft behäbig und beharrend auf den Dingen, die »immer schon so waren« und im besten Fall so bleiben sollten. Sie erfüllen ihre Aufträge, sind folgsam in den Anweisungen, beugen sich und ducken sich, verhalten sich oft passiv-aggressiv! Sie würden mal gerne jemanden die Meinung geigen, wenn sie sich trauen würden. Sie gehören zu den Armeen von schwerfälligen und klebrigen Gummibärchen.

Unmächtig sein und ohnmächtig sein, wie lange lässt sich das durchziehen? Muss sich denn nicht jeder einmal im Leben mächtiger positionieren oder durchsetzen? Wer Macht nicht nutzt, zahlt oft einen sehr hohen Preis. Man muss Macht nicht 24 Stunden am Tag durchziehen, aber man sollte machtvoll auftreten, machtvoll agieren können, wenn man es braucht. Denn wer soll Ihnen denn in den Hintern retten, wenn Sie es nicht selbst tun können? Es ist ziemlich unsexy, von permanenten Dauernickern, Alltagsluschen und Jasagern umgeben zu sein. Von spannend, anregend und kreativ ist das so weit entfernt wie der Mars von der Venus. Unmächtige und Ohnmächtige mögen sich ihrer persönlichen Machtfelder besinnen und lernen, diese dort einzusetzen, wo sie sich schützen oder etablieren müssen.

Viele bleiben der Einfachheit halber die Opfer der Mächtigen. Leiden erfordert weniger Aufwand, als machtvoll dagegenzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Sie tun das, was die Mächtigen von ihnen verlangen. Der Jammer dabei ist, das die eigenen Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt werden und nicht erfüllt werden können. Von unmächtig und ohnmächtig zu Machtmensch, kann ein weiter Weg sein. Wie ein bekanntes Sprichwort sagt: »Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt!« Machtvoll aufzutreten, machtvoll zu handeln, ist durchaus erlernbar. Wie bei jeder Veränderung dauert es seine Zeit und erfordert Kontinuität.

Natürlich hat die Veränderungsfähigkeit individuell auch mit Werten, Einstellung und Haltung zu tun. Einstellungen kann man korrigieren, wenn man das möchte und die Entscheidung trifft, es zu tun. Wobei ich Sie hier aber bitte, machtvolles Auftreten nicht mit Diktatur zu verwechseln. Die Wirtschaftswelt ist machtbesiedelt. Wer mithalten will, wer im Strudel der Veränderungen und des steigenden Drucks oben bleiben will oder nach oben kommen will, der muss sich mit schlagenden Themen wie Macht und Einfluss auseinandersetzen und diese beiden starken Wirkungsfaktoren auch aktivieren und anwenden lernen. Dazu benötigen Sie eine Portion gesunden Selbstwerts und ein stabiles Selbstbewusstsein. Macht ist nicht immer pfui, Macht bzw. machtvolles Auftreten ist manchmal ein wichtiger Schutzschild.
Und es ist ein Unterschied zwischen geschenkter oder übertragener Positionsmacht oder einem kompetenten Umgang mit Macht und Einfluss.

Drei simple Beispiele für White-Collar-Spielchen:

1.)Die Arena des Grauens –
Businessmeeting, Verhandlungstisch, Kunden-Präsentation
White-Collars brauchen untergebene Entourage und nutzen Publikum um diese wirkungsvoll vorzuführen. Jeder soll sehen wie Entourage und Mitarbeiter spuren. Sie führen sie vor in dem sie sie „scheuchen“ – sie fordern dies und das. Verbal und nonverbal – ein machtvoller und auffordernder Blick auf die Kaffeekanne und der Lakei schenkt schon nach. Jeder soll sehen wie toll sie funktionieren – jeder soll sehen wie gut der oder die White-Collar alles im Griff hat.

2.) Machtdoppelung – ein Meeting der anderen Art
Wer hat mehr!

Es könnte eine Szene aus einem Film sein. Fünf Führungskräfte sitzen um den Tisch herum. Zwei davon haben die Langhans-Position eingenommen. Arme hinter dem Nacken verschränkt. Etwas hineingerutscht in den Sessel, die Beine lang ausgestreckt. Einer lümmelt am Tisch. Einer erzählt und einer spielt am Handy. Sie sitzen alle auf den gleichen stoffbezogenen Sesseln, von denen es nur die fünf gibt. Sie befinden sich im Meetingraum des Vorstandes, der Sie zu einer Sitzung gerufen hat. Der Geschäftsführer kommt, bringt seinen eigenen Lederdrehstuhl mit. Dieser ist größer, breiter und somit mächtiger als alle anderen. Er schiebt den Sessel an den runden Tisch und setzt sich zu den fünf Führungskräften. Die Arme der beiden Langhänse fallen vom Nacken – denn nun ist der Leithammel da. Der sagt ihnen jetzt, wo es langgeht. Somit ist das Recht an dieser Körperhaltung verloren. Der Lümmler sitzt nun brav und aufmerksam, der Handyspieler hat das Handy sofort beiseitegelegt und der Erzähler beginnt, eiligst aufzuzählen und zusammenzufassen, was schon besprochen worden ist.

Der Mächtige betrat den Raum nach dem Motto des cäsarischen Ausrufs: Veni, vidi, vici – ich kam, sah und siegte. Aber nur für den Moment. Denn nun betritt unangemeldet und überraschend die äußerst attraktive Ehefrau des Geschäftsführers, welche auch die Eigentümerin des Unternehmens ist, den Raum. Nun, Sie wissen, was passiert? Die Machtkarten wurden neu gemischt und ausgeteilt. Nicht nur Position und Status rockt – vergessen Sie nicht: „Sex sells“ ist ebenso ein Machtspiel und kann den anderen die Hosen ausziehen und den Boden unter den Füssen wegziehen und das nicht im erotischen Kontext.

Ungleiche Regeln und strategisch überfordern
Es ist sowieso klar. Für alle gelten die gleichen Regeln, nur für White-Collar nicht! Logisch! Oder? Er stellt Regeln für das Gefolge von Pseudomächtigen, Unmächtigen und Ohnmächtigen auf. Nur er selbst hält sich nicht daran. Er bestraft machtvoll und deutlich wenn ein anderer die Regeln bricht.
Bäumchen knick dich – Ich helf dir dabei. Egal ob Sie einen guten Job machen oder nicht, wenn Sie dran sind, sind Sie dran. Sie bekommen Aufgaben, die Sie nicht erfüllen können. Und zwar solange bis sie wie ein Bäumchen geknickt sind. Das macht er natürlich nicht offensichtlich – es ist eine verdeckte Strategie. Halten Sie es mental aus oder nicht? Sind Sie in Zukunft eine Gefahr oder nicht bzw. kann man Sie versklaven oder der dienstbeflissenen Entourage zufügen?

Was können Sie tun?
Manchmal nur die Abteilung oder das Unternehmen verlassen. Denn White Collars haben den längeren Hebel und setzen den auch gezielt an.
Dennoch, ich bin dagegen sich als Mensch miesen Machtspielchen zu beugen, wobei dies oft der Rat von Beratern ist: „Beugen Sie sich und denken Sie sich Ihren Teil“. Nein, das darf nicht sein. Man darf die Arena nicht Menschen überlassen, die andere Menschen zu Marionetten und Deppen machen.

Grundsätzlich gilt, dass Sie selbst Machtkompetenz und Einfluss entwickeln.
Der beste Schutz ist stark zu werden. Entwickeln Sie sich zu einer Persönlichkeit die in der Lage ist, in solchen Situation handlungs- und strategisch denkfähig zu bleiben. Entwicklung passiert natürlich nicht von einem zum anderen Tag. Angst ist ein schlechter Begleiter – eine Sicherheitsstruktur ein guter. Zu einer guten Sicherheitsstruktur gehört eine sehr gute Menschenkenntnis und die Kenntnis darüber wie menschliches Verhalten funktioniert. Dazu Kenntnisse wie Systeme, Hierarchien und Strukturen funktionieren und wirken – dann klappt es auch mit den White Collars.

Herzlichen Gruß, Patricia Staniek

Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek

Buchtipp zum Thema:
Patricia Staniek                           Mein Wille geschehe, Macht und Manipulation entschlüsseln