Schüchtern oder introvertiert? Der Unterschied!

Welcher Schüchterne oder introvertierte Mensch hat nicht schon oft gehört: „Sei nicht so schüchtern“, oder „Du musst mehr aus dir raus gehen“. Muss er das wirklich? Oder darf er, wenn er will!

Von der äußerlichen Beobachtung her, ist der Unterschied oft gering oder nur wenig erkennbar – auf den ersten Blick. Was spielt sich innen ab bei der introvertierten oder schüchternen Person.

Ein Beispiel für Schüchternheit:
Eine Frau besucht ein Seminar. Sie hat es geschenkt bekommen – der Ehemann will, dass sie danach ein bisschen mehr aus sich rausgeht. Sie würde natürlich gerne die anderen Seminarteilnehmer kennenlernen, traut sich aber nicht. Wer weiss was dann passieren würde, wer weiss was die dann über mich denken. Solche Gedanken sind oft im Kopf von schüchternen Menschen. Anstatt sich dem zu stellen, weichen sie aus.

Ein Beispiel für Introvertiertheit:
Ein Mann besucht dasselbe Seminar. Er fühlt sich in seiner Zurückgezogenheit und seinem Verhalten absolut wohl. Er kennt seine Außenwirkung und seine Stärken. Einzelkontakte und Einzelgespräche sind ihm lieber als in der Gruppe das Wort zu führen.

Viele schüchterne Menschen wünschen sich selbst, mehr Kontakte zu bekommen, doch ihre Ängste hindern sie daran. Die Ängste sind grösser als der Wunsch. Schüchternheit ist ein angelerntes Verhalten und deshalb auch veränderbar.

Schüchtern sein ist also ein angelerntes Verhalten. Irgendetwas hat dazu geführt- meist im frühen Kindesalter. Schüchternheit fühlt sich für den Schüchternen sehr oft hemmend an. Das soziale Andocken fällt solchen Menschen sehr schwer. Der Schüchterne vermeidet Situationen die ihm Angst machen und fürchtet die Bewertungen von anderen Menschen, wie der Teufel das Weihwasser. Der Schüchterne passt sich lieber an und gibt oft nach, damit er Auseinandersetzungen vermeiden kann. Vor allem ist es wichtig, dem Schüchternen zu vermitteln, dass er OK ist und sich entwickeln darf wenn es für ihn passt.

Der Extrovertierte gibt oft seine klugen Sprüche ab: Geh raus. Rede mit den Leuten. Tu dies oder das“. Wenn der Schüchterne das könnte, würde er es tun. Für den Schüchternen ist im Coaching eine sanfte Vorgangsweise zielführend. Sehr erfolgreich arbeite ich im Coaching mit Schüchternen vorerst nur über Haltung, Gang, Stand. Denn unser Geist ist mit unserem Körper verbunden. Unser Körper kommuniziert mit dem Gehirn und umgekehrt. Das stärkt den Schüchternen auf sanfte und sichere Weise. Es darf in seinem Tempo passieren. Er wird wachsen und sich entwickeln können.

Die Introvertiertheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Diese Menschen sind gerne bei sich. Sie fühlen sich im Trubel unwohl und wenn dieser Trubel zu viel wird, ziehen sie sich gerne wieder zurück. Trubel kostet dem Introvertierten seine Energie. Introvertierte Menschen nutzen Ihre Introvertiert sehr oft durch ihre Stärken. Sie gehen ruhig und bedacht vor. Ein introvertierter Mensch hat oft auch extrovertierte Anteile und kann sehr wohl aus sich rausgehen. Ein Beispiel dafür ist Angela Merkel. Sie hat bei vielen nicht die große politische Hoffnung repräsentiert und wurde mit Ihren Stärken zur mächtigsten Frau Europas.

 

Herzlichst Ihre Patricia Staniek
Int. Consulter, Profiler, Kriminologe,
Executivecoach, Speaker, Buchautor