Mobbing ist der Killer der Motivation, das schleichende sich in die Seele bohrende Gift des gemobbten. Es ist vollkommen normal, das man sich mit Konflikten am Arbeitsplatz auseinandersetzen lernen muss, sie klären muss, damit umgehen lernen muss. Denn wo gehobelt wird, da fliegen bekanntermaßen Späne!

Dennoch Mobbing ist nochmal was anderes! Mobbing kann die Seele kaputt machen. Und zwar bestimmt nicht die des Mobbers, denn die hat eine Andere Art von „Schaden“ und schon vorher und zwar jene die ihn dazu bringt solche Handlungen zu setzen.

Mobbing ist permanentes schikanieren (angreifen, pöbeln, verbal attackieren….) über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel den anderen zu vernichten, auszugrenzen oder zu vertreiben.
Mobbing vermiest einem nicht nur das Arbeitsleben, es wirkt sich bis ins Privatleben aus. Die gemobbte Person nimmt die Geschehnisse und die dazugehörigen Emotionen mit nach Hause.
Mobbing kann einen Menschen im extremsten Fall krank machen. In meinen „Wehr dich gegen Mobbing“-Workshops habe ich immer wieder erlebt, wie lange Menschen diese Problematik mit sich herumtragen und wie sehr ihr Leben darunter leidet.

Warum mobbt der MobberIn?
Dafür gibt es vielerlei Gründe! In meinen Coachings habe ich immer wieder folgende Gründe aufgrund von Indizien feststellen können:

  • Dem NoSelbstwert-Mobber fehlt die Anerkennung und das Selbstwertgefühl. Er wertet andere ab um sich scheinbar besser da stehen zu lassen
  • Der Faditäts-Mobber langweilt sich, ist unausgeglichen, ist unzufrieden,
  • Angst-Mobber Der Mobber hat Angst um seinen Job und will die Gefahr vernichten…
  • Der Machtmobber – Oft ist es ein Vorgesetzer der Macht ausspielt oder ein sich mächtig fühlender Kollege oder Kollegin
  • Der Neid-Mobber – (der Gemobbte, hat mehr Kenntnisse und Fähigkeiten, den besseren Job…)

WEHR DICH – DENN DER MOBBER LEBT OHNEHIN GEFÄHRLICH

1.) Grundsätzlich ist es immer wichtig sich fit für Konflikte zu machen. Das bedeutet, dass eine gezielte rhetorische Schulung bzw. das Erlernen wie man Konflikte löst, bereits im Vorfeld hilfreich sein kann. Denn ein „Ich trau mich nicht wehren“ lässt ein paar rollende Steinchen schon mal zur unüberschaubaren Mobbinglawine werden. Sich wehren, kann Mobbing oft schon in den Anfängen im Keim ersticken. Leider ist Mobbing, aber auch Bossing oft unternehmenspolitisch oder politisch motiviert. Das erleichtert die Anti-Mobbing-Vorgangsweise zwar nicht, dennoch darf man sich nicht einschüchtern bzw. kaputt machen lassen. Im Ernstfall gehen Sie den rechtlichen Weg.

Fall: Eine Coachingklientin die bei mir betreffend einer Anti-Mobbingstrategie war, bekam vor Kurzem Recht zugesprochen. Und..nicht Sie wurde letztendlich versetzt sondern die Mobberin. Dabei ging es der Mobberin ja um die Position der Gemobbten. Vielleicht hätte die Mobberin mit ehrlicher Arbeit anstatt mit Mobbing im Unternehmen Aufstiegschancen gehabt.

2.) Führen Sie auf jeden Fall ein Gespräch mit dem Mobber und fordern Sie faires Verhalten ein. Wenn der Mobber ein Kollege ist, fordern Sie über Ihren Vorgesetzen ein Gespräch an, wobei ihr Chef, oder jemand von der Personalabteilung oder vom Betriebsrat dabei ist. Wenn der Mobber ihre Führungskraft ist, müssen Sie dieses Gespräch ebenso führen auch unter Beisein des Betriebsrats. Fordern Sie im Unternehmen eine klare Haltung gegen Mobbing ein und fordern Sie die Fürsorgepflicht Ihres Unternehmens ein.

3.) Dokumentieren Sie alle Ereignisse akribisch. „Zeit, Datum, Ort, Zeugen, Ereignisse, Mobber und mögliche Mitmobber, wer schlägt sich auf Ihre Seite, wer schaut einfach nur zu“. Diese Dokumentationen helfen Ihnen bei allen Gesprächen aber auch bei einer möglichen rechtlichen Vorgangsweise.

4.) Verunsichern Sie den Mobber! Zeigen Sie keine erkennbare Wirkung auf seine Mobbingtaten. Holen Sie sich Unterstützung aus dem Team. Wenn er sieht das, Ihre Unterstützer mehr werden, kann dies sehr wirkungsvoll sein. Machen Sie die Angriffe im Unternehmen an den entsprechenden Stellen publik. Machen Sie den Mobber darauf aufmerksam, dass er mit (rechtlichen) Konsequenzen zu rechnen hat.

5.) WICHTIG! Verstecken Sie sich nicht hinter Ihren Helfern. Positionieren Sie sich! Lernen Sie sich zu verteidigen und zu schützen! Wenn Sie das bisher nicht gelernt haben – dann lernen Sie es jetzt! Wenn Sie sich verstecken und sich nie selbst positionieren, werden Sie immer eine leichte Beute für andere werden.

6.) Kontaktieren Sie im Ernstfall einen Professionisten! Im Internet finden Sie auch Adressen von öffentlichen Mobbingberatungsstellen.

7.) Zur Wiederholung – lernen Sie sich gezielt verbal zu verteidigen, rüsten Sie auf!

Wenn ich in Unternehmen im Bereich der betrieblichen wirklich tiefen Abgründe arbeite und es ist mein Auftrag hochgradiges Mobbing, tiefe und weitgestreute Konfliktherde und innerbetriebliches Stalking zu neutralisieren, dann gehe ich nach meinen #profilersrules vor. Einige stelle ich hier vor.

1.) ORIENTIERUNG – FAKTEN – Nichttrivialisiert agieren

Der 1. Schritt ist den „Tatort“ anzuschauen und mich dort zu orientieren. Ich sehe mich um, wer ist da, wer nicht, was wird wird getan, wie gesagt, wie wird agiert, was wird unterlassen. Was wird nicht gesagt, was wird ausgeblendet – wo verstecken sich die ausgeblendeten Themen und warten darauf von mir aufgespürt und aufgedeckt zu werden. Was muß ich an die Oberfläche holen um klären oder neutralisieren zu können.

2.) Der MODUS OPERANDI! Die Art des Handelns und was hinterlässt der Täter am Tatort!

Wie ist das Verhalten der/des Täters: Wie geht er vor? Welche Schritte hat er in welcher Art gesetzt? Welche Verhaltensweisen verwendet er zum Verbergen und vertuschen seiner Taten, welche um zu blenden, zu tarnen und zu täuschen.

3.) VIKTIMOLOGIE: Wie ist das Verhalten des Opfers und wie ist die Beziehung des Opfers zum Täters?

Wer wurde wann und wie zum Opfer? Welchen „Operation Status“ hat die Situation?

4.) EXPLORATION:

Das Auskundschaften im Sinne des Sammelns von relevanten und scheinbar unrelevanten Informationen ist eine Phase. Was muss ich noch wissen, wen oder was muß ich keine Beachtung schenken!

5.) EXEMPLUM, PROCESSUS – Strategós

Ich entwickle den Vorgang, stimme ihn ab, schaue auf Entwicklungen und Rückschritte, achte auf die Ökologie der strategischen Handlungen, korrigiere und arbeite einerseits intuitiv, fllxibel und auf der anderen Seite sehr akribisch!

Und weiter…sie verstehen…kann ich meinen strategischen Profilerkoffer nicht aufmachen :-)

Herzlichen Gruß
Patricia Staniek, Int. Consulting & Profiling
Profiler/SBI IntelligenceAnalyst/Coach/
/Consulter/Keynotespeaker

Foto: Andreas Hochgerner

Diskutiert wurde nun genug – Handlungsmöglichkeiten schaffen! Macht wird missbraucht von den Mächtigen als auch von den Unmächtigen und Ohnmächtigen. Von Männern und Frauen. Die Macht einer Position lässt scheinbar die eine oder andere Person glauben, dass Macht tun kann was sie will – sie unterliege keinem Gesetz.

Macht wird von oben nach unten missbraucht, sie wird aber oft auch von unten nach oben missbräuchlich eingesetzt. Es gibt Macht-Menschen die ihre Macht benutzen um etwas zu erreichen, zu bekommen, zu erzwingen. Macht die der „Nichtmächtige“ zu spüren bekommt, Macht, welcher der Nichtmächtige, Unmächtige oder Ohnmächtige ausgesetzt ist. Macht die Angst macht und die aufgrund von unterschiedlichsten Ängsten des Machtlosen wirksam ist.

Dennoch: Jede Medaille hat 2 Seiten. Im Zuge meiner langjährigen Tätigkeit in meinem Beruf erlebe ich beide Seiten. Der Mächtige oben – überschreitet Grenzen beim Unmächtigen. Oft erlebte ich, dass der scheinbar Unmächtige, sich erhebt – aus Wut, weil er nicht bekam, was er wollte, weil er abgewiesen oder zurückgewiesen wurde, weil der andere den besseren Job bekam. Nun werden gefährliche Machtspiele ausgeübt in dem Unwahrheiten, falsche Aussagen und Anschuldigungen getätigt und somit Existenzen ungerechtfertigter Weise zerstört werden. Und bevor man den Finger erhebt, ist der Wahrheitsgehalt auf allen Ebenen genauestens zu prüfen. Manche Überraschung kann bei näherem Hinterfragen zu Tage kommen.

In der Mehrheit sind die Frauen von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen davon mehr betroffen als Männer, dennoch gibt es auch Männer die mit weiblichen aber auch männlichen Vorgesetzten dieselben Probleme hatten. Nur Männer wenden sich aus Scham noch weniger an Hilfestellen als es Frauen machen.

Was kann ich selber tun um mich zu schützen und gar nicht in solche Situationen zu kommen und was kann ich tun um mich im Ernstfall zu wehren: Wie Sie sich selbstsicher verhalten, gut positionieren, präventiv Vorgehen und sich im Ernstfall wehren können.

  1. Ein selbstsicherer Auftritt und PROFESSIONELLES Verhalten am Arbeitsplatz lässt andere vor Übergriffen und Machtspielen abschrecken. Der Wunsch Grenzen setzen zu können, hilft Ihnen nicht dabei, den Schranken auch runtergehen zu lassen. Sie müssen es tun. Und dafür ist Arbeit am selbstbewussten Auftritt hilfreich!
  2. Arbeiten Sie grundsätzlich an Ihrem Mut – denn Angst ist kein guter Begleiter.
  3. Überlegen Sie, wie sicher Sie sich grundsätzlich fühlen, welchen allgemeinen beruflichen Situationen Sie gewachsen sind und wo Sie sich auf unsicheres Parkett begeben. Machen Sie sich Ihren Plan und lernen Sie, wie Sie sich auf unsicherem Parkett sicher bewegen können. Denn sichere Menschen bieten schneller die Stirn als unsichere.
  4. Beobachten Sie Ihre Körpersprache – wie wirken Sie:
    Wirken Sie schüchtern und klein oder nehmen Sie Raum ein?
    Nehmen Sie Raum so ein, dass andere diesen Raum respektieren?
    Trainieren Sie den sicheren Auftritt, denn: Fake it until you make it! ist eine gute Trainingssession. Allerdings müssen Sie auch Innenarbeit leisten. Denn äußere Sicherheit braucht Innere und Innere spiegelt sich authentisch in der Äußeren.
  5. Arbeiten Sie an Ihrer Positionierung, Ihrem Standing und an Ihrer Grenz- und Nahkampfkompetenz. Nahkampfkompetenz im Sinne von verbaler Verteidigung, die auch Hand in Hand geht mit körpersprachlicher Abwehr.
  6. Weisen Sie verbales Geplänkel gleich zurück, in dem Sie z.B.: Lassen Sie uns wieder auf das Arbeitsthema zurückkommen…sagen. Geben Sie also unpassendem und unerwünschtem verbalem Geplänkel keinen Raum. Auch das kann man trainieren um letzendlich aufzurüsten und wehrhaft zu agieren.
  7. Sagen Sie bei Übergriffen „Nein und STOP“, -klar und deutlich! Trainieren Sie sich im „NEIN sagen“! Eine abwehrende Geste mit beiden Händen unterstützt die Deutlichkeit der verbalen Aussage.
  8. Wenn es Hart auf Hart geht:
    Lassen Sie sich nicht bedrängen, lassen Sie sich keinesfalls erpressen. Wenn Sie Angst haben den Job zu verlieren und nun erdulden, ist das ein massiver Fehler. Wollen Sie wirklich in einem Unternehmen arbeiten wo Ihnen so etwas passiert? Schieben Sie den Riegel vor: Halt, Stop, Finger weg….Herr/Frau Sowieso, ich werde so laut Hilfe schreien, das das ganze Haus zusammenläuft – wollen Sie das? Machen Sie/Sagen Sie sowas nie wieder…
  9. Wenn es alleine nicht machbar ist.
    Holen Sie sich zeitnahe Hilfe und informieren Sie Vertrauenspersonen und professionelle Hilfsstellen sicherheitshalber auch von außen, denn das hilft bei der Vermeidung von internen Vertuschungsversuchen. Informieren Sie also Hilfsstellen außerhalb des Unternehmens und auch innerhalb.
  10. Dokumentieren Sie akribisch und nach bestem Wissen und Gewissen den Vorfall zeitnahe. Wer hat es mitbekommen, welche Zeugen gibt es? Welches Datum, welche Uhrzeit, Ort…..Was konkret ist passiert? Welche Handlung haben Sie gesetzt? Wie sind Sie aus der Situation herausgekommen? Was ist weiter passiert?

Und….sagen Sie die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!

Ihre Patricia Staniek, Int. Consulting & Profiling