Natürlich gibt es auch Menschen die aus Selbstbestimmung und oft aus nur ihnen bekannten Gründen verschwinden. Der Eine oder Andere ging bestimmt schon mal schnell Zigaretten holen. Doch dieses klischeehafte „Zigaretten holen“ trifft in den wenigsten Fällen zu. Viele Verschwundene tauchen nach kurzer Zeit wieder auf. Aber viele bleiben Langzeit-Vermisste.

Jugendliche haben Probleme in den Familien, in der Schule oder oft auch mit dem Studium. Sie „verschwinden“ aus Angst, aus Liebeskummer, weil sie gemobbt werden oder weil sie andere schwierige Situationen haben. Oft werden Aufenthalte von Vermissten Jahre später durch Zufall polizeibekannt. Z.B. weil sich jemand neue Papiere organisieren möchte. Da kam es vor, dass die Vermissten nicht wollten, dass über ihre Existenz oder Aufenthaltsort informiert wird. Dies ist möglich, wenn die Vermissten großjährig sind.

Wenn Sie genug Geld auf der Seite haben, finden Sie auch den Professionisten der Sie mit gut 1,5 Jahren Vorlaufzeit an Ihren Wunschort bringt und alle Spuren hinter Ihnen löscht. So als hätten Sie in Ihrer Heimat nie existiert.

Da bleiben noch die unfreiwillig verschwundenen wie Natascha Kampusch, der zwar die Flucht gelang, die jedoch vermutlich nie wieder dieselbe sein wird als vor ihrer Entführung. Oder die kleine Maddie welche 2007 in Portugal aus der Ferienwohnung verschwand oder die seit einem Jahr vermisste und verzweifelt gesuchte Jenni Scharinger aus Wien und aktuell Rebecca aus Deutschland. Abgesehen davon was den Verschwundenen geschehen ist, was ihnen angetan wurde, gibt es hier noch Menschen deren Leben dadurch aus den Fugen gerät. Die mit ihrer Trauer, ihrem Leid und ihrem Schmerz jeden Tag aufstehen in der Hoffnung ihre Vermissten zu finden. In der Hoffnung auch einmal abschließen zu können, in der Hoffnung wieder schlafen zu können, in der Hoffnung wieder ein Stück Leben zu haben.

Was den Angehörigen bleibt, ist genau diese Hoffnung und gleichzeitig die Hoffnungslosigkeit, diese schier unendliche Verzweiflung und eine Erinnerung an das vermisste Kind, den vermissten Partner. Die Angehörigen bleiben zurück mit dem ewig bitteren Nachgeschmack der Ungewissheit, mit ewigen Fragen die ihnen niemand beantworten kann und einem Schmerz den niemand lindern kann.

Patricia Staniek

Foto: Bella Volen

Abgesehen von Taschendieben und Blumen verteilende-Mädchen/Frauen die Ihnen nach dem bewährten Reziprozitätsprinzip ((geben und dafür bekommen) Geld aus der Tasche ziehen, gibt es noch einige andere Tricks wie man Sie um Ihr Geld erleichtern kann. Auf Christkindlmärkten oder um Christkindlmärkte herum -immer wieder gerne angewendet: Der Geldwechseltrick. Überlegen Sie: Warum sollten Sie jemanden Geld wechseln, wenn es auf dem ganzen Christkindlmarkt Verkaufsstände gibt, wo man das auch tun kann? Weil man es eben ein Trick ist  und man schnell in der Menge verschwinden kann. 

Hier ist – der:
GELDWECHSELTRICK
Sie sind wahre Fingerkünstler, Sie arbeiten mit den Tricks und Fingerfertigkeiten wie Zauberer und Mentalisten! Einen davon, der gerade auf Weihnachtsmärkten immer wieder angewendet wird, von Erwachsenen und auch Kindern, beschreibe ich Ihnen!

Sie bitten meist ältere oder gebrechlichere Personen z.B. auch gerne bei Supermärkten – 1 Euromünze zu wechseln!
Sie helfen dem „Opfer“ das entsprechende Kleingeld in deren Geldbörse zu suchen. Mit ihren flinken trainierten Finger ziehen sie dann unter Anwendung von geschickten Konfusions- oder Ablenkungstricks, den einen oder anderen Papiergeldschein aus der Brieftasche. Mit Daumen und Zeigefinger wird die Münze ergriffen- mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger wird flink und geschickt das ganze Papiergeld auf einmal aus der Tasche gezogen. Vielfach werden Kinder auf diese Technik trainiert!

Meine Tipps:
Wenn Sie dennoch Fremden Geld wechseln wollen, halten Sie den/die Fremden auf Distanz und lassen sie ihn niemals aus den Augen bzw. ihre Geldbörse berühren. Achtung – während der eine mit Ihrer Brieftasche beschäftigt ist, klaut der andere das Handy!

Wenn Sie unsicher sind, verweisen Sie auf das nächste Geschäft oder Bank! Ihr Geld sollte es Ihnen Wert sein.

Herzlichst Patricia Staniek
Kriminologin, Profiler PScn

Heute räume ich mit einem mittlerweile weit verbreiteten Irrtum auf. Oft wird geworben das Microexpressions Lügenzeichen sind. Ich widme mich heute diesen Aussagen, weil sie so „pur“ einfach nicht stimmen und eine exzellente wissenschaftliche Methode durch Trashmarketing in Frage stellen.

Ich arbeite schon lange erfolgreich mit dem Wissen über F.A.C.S. von Paul Ekman, Wallace Friesen und Jo Hager, -der Erkennung von Macro- und Microexpressions im Gesicht der Menschen. Meine Quoten in der Lie Detection sind sehr hoch. Das liegt nicht daran das ich *Microexpressions und *Manipulatoren sehe und dann „ERWISCHT“ brülle. Das liegt daran, dass ich die Anzeichen und Hinweise die ein Körper gibt beobachte und Veränderungen erkenne, diese als Hinweise nehme, diese Hinweise überprüfe und durch Strategie und Taktik an die Wahrheitsfindung komme.

Jeder Mensch hat ein „Verhalten“ im jeweiligen Situations-Kontext. Entspannt verhält er sich so und angespannt vollkommen anders. Den entspanntesten Zustand den ich von einem Menschen in einem Gespräch zu sehen bekommen kann, nenne ich BodyBasics. Es ist ein Zustand wo die Person die Wahrheit sagt und keinen Grund hat zu lügen. Diese Situation kann man natürlich auch herbeiführen. Oft habe ich diesen entspannten Zustand bei Menschen am Beginn gar nicht. Denn die Situation in der sich Menschen manchmal befinden, wenn sie von mir interviewt oder befragt werden oft schon eine ist, der Entspanntheit oder Souveränität meines Gegenübers kaum mehr möglich macht.

Menschen fürchten sich nun mal in bestimmten Situationen und zeigen daher Körpermanipulatoren und Microexpressions. Nicht deshalb weil sie jetzt lügen sondern weil sie unter Stress stehen und emotional sind. Deshalb sind diese Emotions- und Stressanzeichen keine fixen Parameter für eine Lüge. Und ausserdem gibt es auch wirklich exzellente Lügner, die ihre Geschichten von vorne nach hinten und hinten nach vorne auswendig können und trainiert haben. Die zeigen erst dann Anzeichen wenn du sie konfusionierst oder aus der Fassung bringst. Und nicht zu vergessen, die Psychopathen – denen fehlt es an Empathie und sie haben teilweise ein anderes Emotionssystem als wir. Deshalb sind auch hier keine Microexpressions, keine Manipulatoren, keine sprachlichen und stimmlichen Hinweise, keine psychophysiologischen Phänomene wahrnehmbar. Sie Lügen ohne emotionale oder stressbehaftete Regung.

Emotionen oder der Stressanzeichen können unterschiedliche Gründe haben. Natürlich kann mir das einen Hinweis auf eine kreative Auslegung der Wahrheit oder eine beinharte Lüge geben. Mit Betonung auf KANN. Denn unüberprüft und unverifiziert lasse ich es nicht stehen. Oft genug habe ich bei einer Lüge schon die Mciroexpressions für Verachtung, Ekel oder auch Freude gesehen – oft Schadenfreude, weil die Person mich vorerst für zu dämlich hielt, die Lüge aufzudecken. Ich gebe schon zu das ich einen sehr feinen Sender für Unwahrheiten habe. Dennoch wiege ich mich niemals in Sicherheit sondern überprüfe immer.

Wir sprechen bei Manipulatoren und Microexpressions von möglichen Hinweisen. Solche Hinweise sind z.B. spontane Veränderungen an der Körpersprache, nicht dazu passende Mimik, verzögerte Mimik, Microexpressions, Microgestiken, Stimmveränderungen….und…und…und…! Das Entscheidene an der Lie Detection ist die jeweilige Kommunikations-Strategie und Taktik mit der man Wahrheiten erfährt und den Lügen auf die Spur kommt. Das Beobachten und Wahrnehmen ist das eine – es bleibt eine Hypothese, eine Vermutung. Aufklären kann ich es eben erst durch die entsprechende Kommunikationsstrategie oder Taktik. Die Wahrheit ist dann die Wahrheit, wenn mein Gesprächspartner „zugegeben“ hat. Alles andere bleibt meine Hypothese – auch wenn ich noch so davon überzeugt bin das ich richtig liege.

Ihre Patricia Staniek
Consulter, Profiler PScn, Kriminologin, Fachvortragende, Keynotespeaker, Buchautorin

ERKLÄRUNG!

*Mikroexpressions sind blitzschnelle flüchtige mimische Ausdrücke und zeigen die sieben Basisemotionen wie Ärger, Ekel, Verachtung, Überraschung, Angst und Trauer auf.

*Manipulatoren – sind Selbst- Fremd- oder Objektberührungen die wir unter Stress durchführen. Sie sollen uns vermeintlich dazu dienen den Stress abzubauen. Sie zeigen uns also möglichen Stress beim Gegenüber an.

Die Methode-F.A.C.S. nach Paul Ekman ist definitiv großartig, wenn sie professionell angewendet wird. „In 1-Tagesseminaren lernen Sie die Mimik zu erkennen und ihr Leben wird sich ändern“ –versprechen marktschreierische Werber. Aber so einfach ist es nicht. Um Mimik seriös identifizieren zu können, bedarf es mehr als 43 Action Units.

In einem Video auf You Tube sah ich: „Wenn du diese Bewegung der mimischen Muskulatur siehst – dann ist es definitiv Angst. Da läuten bei mir alle Alarmglocken. Wer so an die Methode rangeht und mit Menschen arbeitet oder auf diese Art und Weise Menschen analysiert ist von Seriösität weit entfernt. Und gibt auch fahrlässig Informationen weiter, die dann ungeprüft übernommen werden. Denn Angst hat einige emotionale Abstufungen und reduziert sich nicht auf eine einzelne Bewegung, sondern hat Spielraum. Ich möchte auffordern respektvoll mit der Arbeit mit Menschen umzugehen. Denn gerade Mimikanalyse kann Kommunikation und Kooperation fördern.

Ich beschäftige mich seit ungefähr 25 Jahren professionell mit dem Verhalten des Menschen und somit auch mit seiner Körpersprache und Mimik. Damit auseinandergesetzt habe ich mich allerdings schon seit meiner frühesten Kindheit. Ich warne immer wieder eindringlich davor, alles als gegeben zu bestätigen, was an Action Units in den Gesichtern von Menschen auftritt. Viele Menschen scheitern mit Ihren Analysen weil oft nicht stimmt, was sie sehen oder zu sehen glauben. Und das hat nichts mit Ekmans Methode zu tun.

Die Mimik ist ein starkes Kommunikationsinstrument. Sie sendet Informationen aus. Sie steuert, sie manipuliert, sie illustriert, sie beschreibt, fordert, motiviert, bestätigt, lehnt ab.
Auf einem großen Flughafen wurden viele Mitarbeiter in Mimik lesen geschult – scheinbar vergeblich- der Erfolg blieb aus. Wundert mich nicht, denn Mimik lesen alleine reicht niemals für eine Schnelldiagnose am Flughafen aus. Der Aspekt der Suspicious Behaviour Identification – fehlt. Das Gesamte, das Sichtbare, das was nicht sichtbar ist, das Verdächtige und einige weitere Kriterien geben erst die richtige Auskunft.

Ich selbst unterscheide in reine Emotionsmimik, Informationsmimik, Illustrationsmimik und Manipulationsmimik. Ja, die Mimik zeigt uns schon die reinen Emotionen, das stimmt. Aber sie tut das nicht immer.

Das was wir in Gesichtern sehen können und vorerst nur interpretieren und nicht wissen können, ist vielfältig. Wenn ich etwas sehe, dann sehe ich es nur. Wenn ich jetzt zum Beispiel eine AU14, eine nach Ekmann klassifizierte Verachtung in einem Gesicht sehe, welche durch hochziehen oder einpressen des Mundwinkels dargestellt wird – kann ich nur die Hypothese aufstellen, das es möglichweise Verachtung ist. Danach beginnt die Phase der Entscheidung, Evaluierung und Falsifizierung.
Hab ich überhaupt das Gesicht im Grundzustand gesehen, also in seinen Bodybasics? Wie sieht die Mimik dieses Menschen grundsätzlich aus? Vielleicht hat er eine Asymmetrie und presst deshalb einen Mundwinkel ein, vielleicht spricht er rechtslastig oder linkslastig – was auch oft vorkommt bzw. vielleicht hat er einen Tick. Vielleicht hat die Emotion gar nichts mit dem Thema zu tun oder mit dem Kontext. Vielleicht ist die Person gedanklich abgeschweift und dachte an die ungeliebte Schwiegermutter.
Wenn ich die Bodybasics vorher schon habe und weiss, dass die Person den Mundwinkel in der Basic nicht einpresst, dann wird der Weg schon klarer.

Meine Vorgangsweise entscheide ich nach der Situation. Wenn ich eine Videoanalyse habe, ist der Kontext für meine Hypothese entscheidend. Das Verhalten das ich gerade beobachte steht in einem bestimmten Kontext. Dieser Kontext ist wichtig, genau so wie Proxemik – das Verhalten der Menschen im Raum (Gruppe..), Mimik, Gestik, Gang, Stand, Haltung, Motorik, Psychophysiologie, Sprache, Stimme, Impulskontrolle, Intensität……… Danach gebe ich meine Analyse ab – und diese ist meine Hypothese, meine Interpretation dazu. Sie ist aber keine Wahrheit. Ich würde niemals behaupten der Mensch verachtet in dem Moment. Ich würde es als Hypothese, als meine Interpretation der Situation stehen lassen. Warum ich mich nicht festlege? Ich gehe davon aus, dass ich mit meinen Hypothesen richtig liege und ich erfahre es ja auch. Dennoch: Bei Videoanalysen gibt es einen entscheidenden Faktor, warum ich mich nicht festlege. Ich kann nicht evaluieren und falsifizieren. Das bedeutet, ich kann mit dem Menschen nicht persönlich sprechen um heraus zu finden was wirklich Fakt ist. Wenn es sich zum Beispiel um eine Frage, bzw. Analyse aus dem öffentliche Sicherheitsbereich handelt, gebe ich eine wirksame Kommunikationsstrategie mit, die dabei hilft, an die Wahrheit zu kommen.

Anders ist es bei Gesprächen, Interviews, Recruitings, Befragungen, Liveanalysen. Da spreche ich mit den Menschen, da kann ich nachfragen, nachhaken, mir die Bestätigung holen, dass ich richtig liege. Ich behaupte auch niemals das ein Mensch lügt! Bei Befragungen wo ich die Vermutung bzw. Tells, Hotspots, Clouds (Hinweise auf Lügen) habe, hinterfrage ich diese oder wähle eine andere Kommunikations-Strategie oder Taktik um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Erst wenn der andere gesteht oder zu gibt, dann gilt es auch als Wahrheit oder Lüge. Alles andere bleibt Interpretation.
Zusammengefasst! Mimik lesen funktioniert unter Beachtung von notwendigen Kriterien. Und einer respektvollen Haltung gegenüber Menschen.

Letzte Woche fragte mich eine meiner auszubildenden Profiler PScn die natürlich auch Körpersprache und Mimik bei mir lernen, warum ich denn so akribisch und pitzelig bin und es so genau nehme und sie so auf Perfektion, Evaluierung und Falsifizierung trainiere?
Meine Antwort: „Weils wichtig und notwendig ist“!

Herzlichst, Ihre Patricia Staniek
Profiler PScn – Kriminologin – Keynotespeaker-Fachvortragende – Autorin

Ich habe zwei Arten von Machtmenschen in meinem Leben getroffen. Die, denen man es sofort ansieht, und die, bei denen es subtil erlebt wird. Die – nicht immer grauen – Eminenzen, die White Collar-Fraktion. Machtvolle Menschen scheinen durchsetzungsfähig, sie erreichen Ziele, unterwerfen sich nicht und lassen sich nicht unterwerfen! Sie halten die Fäden in der Hand, sie kennen die Mechanismen der Macht, die Regeln und die Spielregeln, spielen das Spiel und nutzen es für sich!

Machtmenschen und die Ausübung von Macht sind Teile des Lebens. Ohne Macht scheint es nicht zu funktionieren. Machtvolle Menschen sind oft sehr erfolgreiche Menschen, die es genau durch dadurch – dass sie die Macht leben – zu etwas gebracht haben.

Menschen, die keine Macht ausüben, die anderen die Macht überlassen, sich nicht widersetzen, verlassen oft den Pfad des Erfolges oder erreichen ihn gar nicht. Ich nenne sie die »machtlos Unmächtigen«, die Menge der Gutmenschen, die Macht vollkommen ablehnen oder davor Angst haben. Nun Machtausübung ist anscheinend keine Tugend, dennoch braucht es immer zwei. Die »starken Mächtigen«, welche Macht in der Hand haben und sie nutzen und die Unmächtigen, die sie bei sich anwenden lassen. Und da gibt es auch noch die Dritte Kategorie, die der Ohnmächtigen.

Die Unmächtigen sind der Meinung, das Macht für sie nicht mach(t)bar ist, das andere sie zwar besitzen, sie selbst aber keinen Zugriff darauf haben. Doch das stimmt nicht. Jeder Mensch kann sich machtvoll verhalten, jeder Mensch kann lernen, machtvoll zu agieren. Jeder Mensch kann sich Zutritt verschaffen zu seinen eigenen Machtfeldern, diese erkennen und nutzbar machen. Menschen, welche Macht nicht nutzen, sind dem Leben gegenüber oft sehr lahm eingestellt. Wenn ich keine Macht nutzen möchte, brauche ich auch keine Handlung setzen – das erspart mir Arbeit, und schimpfen ist manchmal doch einfacher als agieren. Die unmächtigen und ohnmächtigen Mitarbeiter in Organisationen erkennt man meistens auf den ersten Blick. Regeln, Prozesse und Strukturen sind wichtig. Sie erfüllen eine lebensnotwendige Funktion für den Unmächtigen und Ohnmächtigen – man kann sich hinter all dem verstecken und verkriechen. Der Schraubstock sitzt eng, sie tun und arbeiten den Mächtigen zu, oft behäbig und beharrend auf den Dingen, die »immer schon so waren« und im besten Fall so bleiben sollten. Sie erfüllen ihre Aufträge, sind folgsam in den Anweisungen, beugen sich und ducken sich, verhalten sich oft passiv-aggressiv! Sie würden mal gerne jemanden die Meinung geigen, wenn sie sich trauen würden. Sie gehören zu den Armeen von schwerfälligen und klebrigen Gummibärchen.

Unmächtig sein und ohnmächtig sein, wie lange lässt sich das durchziehen? Muss sich denn nicht jeder einmal im Leben mächtiger positionieren oder durchsetzen? Wer Macht nicht nutzt, zahlt oft einen sehr hohen Preis. Man muss Macht nicht 24 Stunden am Tag durchziehen, aber man sollte machtvoll auftreten, machtvoll agieren können, wenn man es braucht. Denn wer soll Ihnen denn in den Hintern retten, wenn Sie es nicht selbst tun können? Es ist ziemlich unsexy, von permanenten Dauernickern, Alltagsluschen und Jasagern umgeben zu sein. Von spannend, anregend und kreativ ist das so weit entfernt wie der Mars von der Venus. Unmächtige und Ohnmächtige mögen sich ihrer persönlichen Machtfelder besinnen und lernen, diese dort einzusetzen, wo sie sich schützen oder etablieren müssen.

Viele bleiben der Einfachheit halber die Opfer der Mächtigen. Leiden erfordert weniger Aufwand, als machtvoll dagegenzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Sie tun das, was die Mächtigen von ihnen verlangen. Der Jammer dabei ist, das die eigenen Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt werden und nicht erfüllt werden können. Von unmächtig und ohnmächtig zu Machtmensch, kann ein weiter Weg sein. Wie ein bekanntes Sprichwort sagt: »Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt!« Machtvoll aufzutreten, machtvoll zu handeln, ist durchaus erlernbar. Wie bei jeder Veränderung dauert es seine Zeit und erfordert Kontinuität.

Natürlich hat die Veränderungsfähigkeit individuell auch mit Werten, Einstellung und Haltung zu tun. Einstellungen kann man korrigieren, wenn man das möchte und die Entscheidung trifft, es zu tun. Wobei ich Sie hier aber bitte, machtvolles Auftreten nicht mit Diktatur zu verwechseln. Die Wirtschaftswelt ist machtbesiedelt. Wer mithalten will, wer im Strudel der Veränderungen und des steigenden Drucks oben bleiben will oder nach oben kommen will, der muss sich mit schlagenden Themen wie Macht und Einfluss auseinandersetzen und diese beiden starken Wirkungsfaktoren auch aktivieren und anwenden lernen. Dazu benötigen Sie eine Portion gesunden Selbstwerts und ein stabiles Selbstbewusstsein. Macht ist nicht immer pfui, Macht bzw. machtvolles Auftreten ist manchmal ein wichtiger Schutzschild.
Und es ist ein Unterschied zwischen geschenkter oder übertragener Positionsmacht oder einem kompetenten Umgang mit Macht und Einfluss.

Drei simple Beispiele für White-Collar-Spielchen:

1.)Die Arena des Grauens –
Businessmeeting, Verhandlungstisch, Kunden-Präsentation
White-Collars brauchen untergebene Entourage und nutzen Publikum um diese wirkungsvoll vorzuführen. Jeder soll sehen wie Entourage und Mitarbeiter spuren. Sie führen sie vor in dem sie sie „scheuchen“ – sie fordern dies und das. Verbal und nonverbal – ein machtvoller und auffordernder Blick auf die Kaffeekanne und der Lakei schenkt schon nach. Jeder soll sehen wie toll sie funktionieren – jeder soll sehen wie gut der oder die White-Collar alles im Griff hat.

2.) Machtdoppelung – ein Meeting der anderen Art
Wer hat mehr!

Es könnte eine Szene aus einem Film sein. Fünf Führungskräfte sitzen um den Tisch herum. Zwei davon haben die Langhans-Position eingenommen. Arme hinter dem Nacken verschränkt. Etwas hineingerutscht in den Sessel, die Beine lang ausgestreckt. Einer lümmelt am Tisch. Einer erzählt und einer spielt am Handy. Sie sitzen alle auf den gleichen stoffbezogenen Sesseln, von denen es nur die fünf gibt. Sie befinden sich im Meetingraum des Vorstandes, der Sie zu einer Sitzung gerufen hat. Der Geschäftsführer kommt, bringt seinen eigenen Lederdrehstuhl mit. Dieser ist größer, breiter und somit mächtiger als alle anderen. Er schiebt den Sessel an den runden Tisch und setzt sich zu den fünf Führungskräften. Die Arme der beiden Langhänse fallen vom Nacken – denn nun ist der Leithammel da. Der sagt ihnen jetzt, wo es langgeht. Somit ist das Recht an dieser Körperhaltung verloren. Der Lümmler sitzt nun brav und aufmerksam, der Handyspieler hat das Handy sofort beiseitegelegt und der Erzähler beginnt, eiligst aufzuzählen und zusammenzufassen, was schon besprochen worden ist.

Der Mächtige betrat den Raum nach dem Motto des cäsarischen Ausrufs: Veni, vidi, vici – ich kam, sah und siegte. Aber nur für den Moment. Denn nun betritt unangemeldet und überraschend die äußerst attraktive Ehefrau des Geschäftsführers, welche auch die Eigentümerin des Unternehmens ist, den Raum. Nun, Sie wissen, was passiert? Die Machtkarten wurden neu gemischt und ausgeteilt. Nicht nur Position und Status rockt – vergessen Sie nicht: „Sex sells“ ist ebenso ein Machtspiel und kann den anderen die Hosen ausziehen und den Boden unter den Füssen wegziehen und das nicht im erotischen Kontext.

Ungleiche Regeln und strategisch überfordern
Es ist sowieso klar. Für alle gelten die gleichen Regeln, nur für White-Collar nicht! Logisch! Oder? Er stellt Regeln für das Gefolge von Pseudomächtigen, Unmächtigen und Ohnmächtigen auf. Nur er selbst hält sich nicht daran. Er bestraft machtvoll und deutlich wenn ein anderer die Regeln bricht.
Bäumchen knick dich – Ich helf dir dabei. Egal ob Sie einen guten Job machen oder nicht, wenn Sie dran sind, sind Sie dran. Sie bekommen Aufgaben, die Sie nicht erfüllen können. Und zwar solange bis sie wie ein Bäumchen geknickt sind. Das macht er natürlich nicht offensichtlich – es ist eine verdeckte Strategie. Halten Sie es mental aus oder nicht? Sind Sie in Zukunft eine Gefahr oder nicht bzw. kann man Sie versklaven oder der dienstbeflissenen Entourage zufügen?

Was können Sie tun?
Manchmal nur die Abteilung oder das Unternehmen verlassen. Denn White Collars haben den längeren Hebel und setzen den auch gezielt an.
Dennoch, ich bin dagegen sich als Mensch miesen Machtspielchen zu beugen, wobei dies oft der Rat von Beratern ist: „Beugen Sie sich und denken Sie sich Ihren Teil“. Nein, das darf nicht sein. Man darf die Arena nicht Menschen überlassen, die andere Menschen zu Marionetten und Deppen machen.

Grundsätzlich gilt, dass Sie selbst Machtkompetenz und Einfluss entwickeln.
Der beste Schutz ist stark zu werden. Entwickeln Sie sich zu einer Persönlichkeit die in der Lage ist, in solchen Situation handlungs- und strategisch denkfähig zu bleiben. Entwicklung passiert natürlich nicht von einem zum anderen Tag. Angst ist ein schlechter Begleiter – eine Sicherheitsstruktur ein guter. Zu einer guten Sicherheitsstruktur gehört eine sehr gute Menschenkenntnis und die Kenntnis darüber wie menschliches Verhalten funktioniert. Dazu Kenntnisse wie Systeme, Hierarchien und Strukturen funktionieren und wirken – dann klappt es auch mit den White Collars.

Herzlichen Gruß, Patricia Staniek

Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek

Buchtipp zum Thema:
Patricia Staniek                           Mein Wille geschehe, Macht und Manipulation entschlüsseln

 

Verhandlungsgespräch bei einem Konzern in Norddeutschland. 2 Vorstände, der Einkaufsleiter, die HR-Managerin und der Sicherheitsmanager sitzen mit mir am Tisch. Es geht um Profiling, ein hohes Volumen an Ausbildungstagen und Beratungen für 2019.

Das Gespräch läuft grundsätzlich sehr gut und sympathisch. Der Ausbildungsplan kommt gut an. Immer wieder fällt mein Blick auf den Einkaufsleiter! Ich frage mich ob er für den Mimikwettbewerb trainiert. Denn er verzieht das Gesicht wieder und wieder, es sieht sehr dramatisch aus. Ich reagiere nicht. Außer mir hat die Mimikgymnastik niemand bemerkt. Irgendwie versucht er den anderen scheinbar etwas mitzuteilen. Nun kommt die Honorarfrage! Ich nenne das Honorar und er presst seinen Mundwinkel ein. Jetzt haben wir keine unkontrollierte Mimik mehr sondern eine handfeste Verachtung. Das Ganze wird unterstützt durch eine wegwerfende Handbewegung. Nun, das Spiel kann beginnen. Das Spiel um den Tagessatz. Ich habe meinen fixen Tagessatz. Von dem weich ich nicht ab. Der ist für alle Kunden gleich. Natürlich, jetzt beginnen alle mitzuspielen. Puh, das ist aber heftig, sagt der Einkaufsleiter, die Vorstände nicken, die HR-Managerin schaut zwischen allen hin und her der Sicherheitsmanager bleibt neutral.

Was konkret meinen Sie mit heftig? fragte ich gelassen nach. „Na hoch, viel zu hoch“, sagte der Einkaufsleiter, „mit diesem Preis müssen wir uns noch beschäftigen.
“Ich entgegnete: Herr Einkaufsleiter, der Preis beschäftig Sie nur ein einziges mal, nämlich jetzt! Die Qualität meiner Leistung wird Ihr Unternehmen sehr lange beschäftigen, in dem ihre Mitarbeiter das Wissen sofort umsetzen und anwenden und Sie es mit Ihren Evaluierungstools messen können.

Die Entgegnung des Einkaufsleiters: „Soviel Budget haben wir nicht, da müssen Sie runter“. Meine Antwort: „Sie haben mich zu sich nach Hamburg geholt, weil jemand verbrannte Erde in Ihrem Unternehmen hinterlassen hat und Sie sich mit viel Ärger auseinander setzten mussten. Das Lehrgeld haben Sie bereits bezahlt.
Nun schaltete sich der Vorstand ein: „Wir haben aber noch 2 andere Angebote vorliegen, die weitaus günstiger sind.“

Meine Antwort: Es gibt immer günstigere Angebote. Heute beschäftigen Sie sich mit dem Preis! Bei dem Berater den Sie vorher hatten, beschäftigten sie sich auch mit dem Preis- und der verbrannten Erde wegen nun auch mit Kosten“!

Da hat sie recht, sagte der Geschäftsführer zum Einkaufsleiter. Das Honorar war wesentlich niedriger als das von Frau Staniek, dafür sind die Folgekosten die durch das vorige Unternehmen entstanden sind, ja wirklich explodiert.

Nun war es gelaufen. Ich habe den Auftrag bekommen. Der Vertrag war fix und fertig vorbereitet vom Kunden. Und als Goodie bekam der Kunde dann von mir Lernvideos für seine Mitarbeiter kostenfrei drauf.


Was ist hier passiert:

  • Zocken gehört zum Verhandlungsalltag
  • Ein Unternehmen lässt nicht so einfach jemanden Einfliegen von dem er den Preis vorher nicht kennt und den sie nicht bezahlen werden. Somit ist auch die Ansage „Preis zu hoch“ eine reine Verhandlungsmasche.
  • „Wir haben noch 2 andere Angebote“. Kann sein, ist meisten gemogelt.
  • Der Vertrag war bereits vom Kunden bis auf den Preis fertig vorbereitet gewesen. Also noch ein Anzeichen, dass es ohnehin sein Wunsch war mich zu beauftragen.


Was ist wichtig bei Verhandlungen:

  • Bereiten Sie sich immer auf Verhandlungsgespräche vor und recherchieren Sie Ihre Gesprächspartner
  • Sie müssen sich Ihren Preis wert sein und auch ihr Produkt muss den Preis wert sein
  • Bleiben Sie souverän und gelassen, denn wenn Sie sich stressen lassen, schalten Sie von Fokus auf Streulinse um und sind leicht über den Tisch zu ziehen.
  • Stellen Sie viele offene Fragen, damit Sie relevante Informationen bekommen.
  • Erschlagen Sie nicht mit Begründungen und Rechtfertigungen sondern verwenden Sie nutzenorientierte Argumente.
  • Lassen Sie sich nicht einschüchtern und bleiben Sie konsequent.

    Herzlichen Gruß, Patricia Staniek
    Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
    Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek

Buchtipp zum Thema:

Roman Kmenta                           Zu teuer!
Patricia Staniek                           Mein Wille geschehe, Macht und Manipulation entschlüsseln

Sie sind leicht zu erkennen! Sie schwelgen in ihren Gefühlen und leben in einer bunten Welt. Ihre Gefühle liegen vor einem wie ein offenes Buch. Sie wechseln ihre Stimmung schneller, als man mit einer Fernsteuerung switchen könnte. Sie wirken niemals langweilig, sind sehr fantasievoll und die ganze Welt ist ihr emotionaler Catwalk.

Alles, was sie erleben oder spüren, hat einen enorm hohen Emotionslevel. Sie wollen die Aufmerksamkeit, präsentieren sich der Öffentlichkeit wie ein bunter Pfau! Sie brauchen die Zustimmung, sie brauchen die Momente des großen Auftritts, sie genießen den Applaus. Ihre Emotionen scheinen wie Milch, die in einem erhitzten Topf ständig überzukochen droht, und die sich schließlich in einem großen Schwall über die Bühne der Öffentlichkeit ergießen.

Dramaqueens lieben die Theatralik, die großen Auftritte und Inszenierungen. Die Sprachmuster der dramatischen Persönlichkeit sind selbstbezogen, bieten wenige Fakten oder Details und wirken deshalb sehr oft oberflächlich! Meist haben sie keine oder nur eine vage Meinung! Sie nehmen Beziehungen zu Menschen oft näher war, als diese Menschen es selbst sehen würden. Sie klammern sich an diese Beziehungen, wobei die volle Emotionspalette abgespielt wird. Heulen – echte Weinkrämpfe – Wutausbrüche, volle Begeisterungs- stürme und Selbstmorddrohungen sind auf der dramatischen Tagesordnung! Mit diesen Szenerien versuchen sie sich in den Mittelpunkt zu stellen und die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Stärke ihrer emotionalen Ausbrüche ist im Verhältnis zum Anlass oft voll- kommen unangemessen und überzogen. Aufmerksamkeit, kapriziöses Auftreten und eine Vorliebe für extravagante Bekleidung sind ebenso Marker für diese Persönlichkeitsstörung, genauso wie Provokationen aller Art, natürlich inklusive der sexuellen Provokation!

Laut meiner Recherche und Gesprächen mit einschlägigen Experten geht diese Störung von einer Kopplung von biologischen und psychologischen Umweltfaktoren aus. Ein sehr bekannter Wiener Psychoanalytiker, mit dem ich sprach meinte, dass bei solchen dramatischen Persönlichkeiten die Eltern-Kind-Beziehung massiv gestört ist.

Die Verhaltensweisen von Eltern seien demnach sehr kalt, distanziert und kontrollierend gewesen. Das Kind hat sich als »nicht geliebt« wahrgenommen, lebte ständig in Verlustängsten, hatte Angst, verlassen zu werden. Das führte natürlich zu einem sehr geringen Selbstwertgefühl. Deshalb verhalten sie sich auch so schrill und emotional, weil sie es damit schaffen, die Aufmerksamkeit zu erheischen, die sie sich wünschen. Wobei ich auch Dramaqueens erlebt habe, die aus einem glücklichen Umfeld kamen und nicht in diese Schublade passen.

Was tun, wenn sich diese Person in Ihrem Umfeld befindet:

Zeigen Sie sehr wertschätzend und dennoch klar auf, dass Sie dieses Verhalten nicht akzeptieren. Geben Sie der Person dennoch viel Scherheit.

Für diese Personen ist es wichtig, Selbstkontrolle zu lernen und sich Selbstwert und somit Selbstsicherheit zu erarbeiten. Damit können sie es schaffen, haltbare Beziehungen aufzubauen.

Ein wichtiges Lernfeld für die dramatische Persönlichkeit ist es auch, zu lernen allein zu sein und sich mit sich selbst und ihrem Leben sinnvoll zu beschäftigen. Eine Therapie macht Sinn. Dennoch ist eine Therapie relativ schnell wirksam bei Personen, die erkennen, dass ihr Verhalten problematisch ist. Bei Personen, die dies nicht erkennen, kann es ein langer Weg sein. Die Schwierigkeit der dramatischen Persönlichkeit für Therapeuten ist, dass manche ein bestimmtes Verhalten entwickeln, um dem Therapeuten zu gefallen, um in Folge Aufmerksamkeit zu haben.

Dramaqueens brauchen Grenzen, klare Regeln und möglichst viel Struktur. Behutsam muss ihnen bewusst- gemacht werden, dass sie manipulativ sind und sich nur so verhalten, wie sie sich verhalten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Eine sanfte Aufklärung kann helfen, diesen Menschen die psychischen Hintergründe bewusst und erkennbar zu machen. Ein wichtiger Punkt in der Therapie sollte sein, dass man dem Klienten keinesfalls zu viel Hilfestellung gibt oder ihm Entscheidungen abnimmt. Wenn man das tut, wird das Bedürfnis nach ständiger Aufmerksamkeit und Unterstützung noch gestärkt. Wenn aber aus Sicht der dramatischen Persönlichkeit zu wenig Hilfe kommt, kann dies einen Abbruch der Therapie zur Folge haben!

Deshalb ist es für den Therapeuten ein Balanceakt, einen Weg der Mitte zu finden und durch die Therapiearbeit zu zeigen, wie sich eine positive »Beziehung« gestalten kann. Ein guter Therapeut wird seinen Klienten dazu hinführen, die Problematik seines Verhaltens zu erkennen und zu hinterfragen. Damit kann die dramatische Persönlichkeit lernen, echte von inszenierten Gefühlen zu unterscheiden, und ein an die Erfordernisse des Lebens angepasstes Verhalten lernen.

Herzlichen Gruß, Patricia Staniek
Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek
Aus dem Buch: Mein Wille geschehe März 2017/Patricia Staniek/Goldegg Verlag

Die beiden Persönlichkeitsstörungen „Psychopathie und Soziopathie“ fallen als Einzelbegriffe aus der klinischen Psychologie heraus und sind gebündelt unter dem Namen „Dissoziale Persönlichkeitsstörungen“. In diesem Artikel zeige ich Ihnen wie Psychopathen agieren. Ein Psychopath in Form Chef und Stellvertreter kann wie eine Crimestory für Mitarbeiter sein. Der Arbeitsplatz wird zum Tatort die Opfer heißen Mitarbeiter. Egal wie man den „Wahnsinn“ benennt, wenn man es mit tatsächlichen Störungen und nicht mit Tendenzen zu tun hat, ist das Mitarbeiterdasein kein Leichtes und gleicht oft einem Spießrutenlauf.

Psychopathen agieren verdeckt aus dem Hinterhalt. Sie sind nicht „wahnsinnig“ in dem Sinne man es gerne verstehen würde. Sie sind sogar zumeist sehr intelligent – ihr Verstand funktioniert tadellos. Sie wissen von der Verstandes- oder Bewusstseinsseite her was richtig oder falsch ist, aber nicht von der Emotionalen. Ihnen fehlt schlechthin der empathische Zugang! Rein rational verstehen Sie die Denke und auch das Fühlen des Gesprächspartner oder der Zielperson. Ihr Erleben von Liebe, Angst, Mitgefühl, Schuld und Reue ist sehr eingeschränkt bzw. anders. Sie sind Profis im Erkennen der Schwächen von Menschen und Profis in der Manipulation – sie haben den Killerinstinkt.

Sie nutzen die Schwächen der Menschen um sie gnadenlos ausbeuten, zu benutzen und danach wegzuwerfen. Das Nominieren von Zielpersonen fällt Ihnen leicht.  Ein kleines wohlwollendes Feedback ihrerseits an den Psychopathen kann da schon reichen um auf die Watchlist zu kommen. Und schon sind Sie nominiert und eine skrupellose Strategie nimmt ihren Lauf. Oft halten die Psychopathen die vermeintlichen NORMALOS für gestört! Wie können wir Normalos bloß solche Emotionen haben? Ihre Welt ist eine Welt die den Film „Equilibrium – Killer of Emotions „ spiegelt. Emotionen machen Menschen angreifbar – wozu haben sie also welche? Psychopathen schauen Ihnen mit intelligentem Blick in Augen, ganz tief, sind charmant und witzig um sie eine rosarote Wolke einzuwickeln, saugen sich an wie ein Vampir und um sie letztendlich abzuzocken und ausbluten zu lassen.

Nun die gute Nachricht! Nicht jeder Psychopath agiert böse oder ist böse. Viele Narzissten und Psychopathen nutzen ihre Eigenschaften erfolgreich im Business. Ob Psychopathen tatsächlich kriminell werden hängt von vielen Faktoren ab. Ob sie Ihren Lebensunterhalt als Vorstand oder Killer verbringen der Leichen in Aludosen verpackt und Sie im Keller für schlechte Zeiten im Regal stapelt,  ist abhängig von vielen psychosozialen Faktoren!

Sie möchten gerne die Psychopathencheckliste!
Schreiben Sie mir ein Email und ich senden Sie Ihnen natürlich kostenfrei zu! ps@patricia-staniek.com

 

Der Mensch ist grundsätzlich – auch wenn es nicht immer so erscheinen mag- ein soziales Wesen. Zustimmung ist ein wichtiges Signal in einer Gruppe. Zustimmung sichert Zugehörigkeit. Mit einem „Nein“ begibt man sich oft in einen Risikobereich in einer Gruppe. Ein „Nein“ stellt manchmal Gruppenzugehörigkeit in Frage! Und trotzdem – NEIN ist eine Überlebensstrategie.

 

Es ist nur ein einziges kleines Wort und dennoch können es so viele Menschen nicht aussprechen. Die Angst die Tür zugeschlagen, die Freundschaft gekündigt, den Ärger des Chefs zu bekommen ist bei vielen so groß, dass sie lieber etwas in Kauf nehmen, was sie nicht möchten und ihnen auch nicht gut tut. Da wird lieber die Wahrheit kreativ ausgelegt: „Ich kann heute nicht mit dir ins Kino gehen, weil ich kriege Besuch, weil ich Kopfweh habe“…anstatt zu sagen: „Nein, danke, schön das du an mich denkst! Ich mag keine Romanzen, wenn du dir einen Thriller anschauen willst, bin ich gerne dabei!“

Nein, scheint oft eine soziale Barriere darzustellen. Das merke ich bei meinen Coachingklienten. „Ich kann nicht „NEIN“ sagen höre ich öfter. Beim nächsten Coaching erfahre ich dann, wie das NEIN-Sagen umgesetzt wurde. Und siehe da! Mit Stolz erzählen mir meine Klienten, dass:

  1. a) sich ihre Wahrnehmung diesbezüglich verändert hat
  2. b) der Selbstwert gestiegen ist
  3. c) sie plötzlich mehr Respekt bekommen
  4. d) sie plötzlich mehr wahrgenommen werden
  5. e) sie sich selbstbestimmt fühlen
  6. f) das „Nein-Sagen eine reine Kopfsache ist
  7. g) und das ein Ausschluss aus der Gruppe oder Vermeidung wegen eines „NEIN“ kein Thema ist.

Zuviel „JA“ hat Konsequenzen
Speziell dann, wenn Sie sich überrumpeln lassen und zu schnell „JA“ sagen. Wenn Sie zu schnell „JA“ sagen, ärgern Sie sich darüber, dass Sie nun da sitzen und diesen Akt bearbeiten, der sie eigentlich nichts angeht. Oder diejenige/derjenige sind der noch am Arbeitsplatz ist und hart ackert während die anderen die Beine schon hoch am Couchtisch liegen haben. Zu viel „JA“ kann Ihnen zu viel Arbeit bringen. Zuviel „JA“ macht Sie bequem für andere. Sie ärgern sich still über sich, dass sie zu feige waren „NEIN“ zu sagen. Sie fühlen sich durch Ihre ständige „JA-Sagerei“ schon arbeitsmäßig überfordert und kommen kaum mehr zum ausschnaufen! Sie fühlen sich als Opfer der Forderer und Manipulanten, zerfleischen sich und ackern dennoch brav weiter.

Überlegen Sie:
Ist hier ein „Ja“ angebracht und kann auch eingefordert werden. Ist es meine Aufgabe dies zu erledigen? Dann keine Frage, dann tun Sie es. Wenn Ihnen die Zeit zu knapp für die Erledigung ist, fragen Sie nach der definitiven Deadline. Die meisten die alles gleich haben wollen, wollen das nur für sich erledigt und haben noch Zeitpolster. Manchmal hilft auch die Frage: Wo und wen unterstützt, fördert, hilft das „JA“! Bringt es dem ganzen System etwas oder nicht, bringt es auch mir etwas oder nicht.Werde ich hier benutzt oder braucht man wirklich dringend meine Expertise oder Hilfe?

Zuviel NEIN hat auch Konsequenzen:
Wenn Sie sich nun zum unreflektierten Dauer – Nein-Sager entwickeln befinden Sie sich tatsächlich im Risikobereich. Sie sind der abgestempelte Querulant, der Dagegen-Schießer, derjenige der alles absticht, quertreibt und nicht kooperiert.

Überlegen Sie also:
Ist mein „NEIN“ jetzt ein Selbstschutzmechanismus und bewahrt mich vor dem Untergang am Arbeitsplatz oder sage ich des „Nein-Sagens“ wegen „NEIN“! Ein „Nein“ ist dann sinnvoll, wenn Sie tatsächlich etwas ablehnen was gar nichts mit Ihren Aufgaben zu tun hat, was Sie gar nichts angeht und man Sie nur einspannen will oder es zu einer Überbelastung führen würde. Ein „Nein“ ist angebracht, wenn man Sie benutzen und manipulieren möchte Arbeiten zu erledigen oder Dinge zu tun, die Sie a) nichts angehen, b) ein anderer zu tun hat c) die Sie hochgradig beanspruchen und überfordern würden. Ein „Nein“ ist auch dann angebracht, wenn Sie tatsächlich mit Gründen gegen etwas sind.

Wie sag ich es ich nun: Auf jeden Fall selbstbewusst!  Mit einer aufrechten und offenen Körperhaltung! Sie schauen Ihr Gegenüber an und sagen mit freundlicher und sicherer Stimme „Nein“!

  • NEIN (In manchen Situationen ist ein deutliches und klares „Nein“ nötig.
  • NEIN mit einer Kurzargumentation (Nein, dafür ist Herr Müller zuständig)
  • NEIN mit einer ausführlicheren Argumentation (Nein, ich stehe nicht hinter dieser Idee, da sie unseren Mitarbeitern langfristig schaden würde)
  • Ich kann dazu jetzt nichts sagen, da ich meine Antwort erst überdenken werde. Ich gebe Ihnen am Abend Bescheid.
  • Nein, ich möchte das nicht!

Üben Sie sich im NEIN-Sagen! Sie können einem Menschen alles sagen, es ist immer die Frage wie Sie es tun. Klar und deutlich „NEIN“ zu sagen, geht auch respektvoll und höflich. Wenn Sie es lernen wollen, dann fangen Sie gleich mit der Umsetzung an. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt. Jeder hat das Recht Sie etwas zu fragen. Sie haben das Recht „NEIN“ zu sagen! Tun Sie es – und Sie werden sehen– „Nein sagen“ bringt Respekt und hilft beim reifen und entwickeln Ihrer Persönlichkeit!

Herzlichen Gruß, Patricia Staniek
Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek

 

Neid wird vor allem davon geprägt, weil jemand etwas kann oder erreicht hat, was man selber nicht kann oder hat. Und Neid darf sich der Handler umhängen lassen, denn der Lasser und der Herumprobierer haben meistens nichts worauf man neidisch sein könnte. Was die These bestätigt, das man sich Neid wohl hart erarbeitet. Den meisten Handlern wurde nichts geschenkt. Sie übernehmen Verantwortung, sie raunzen, sudern und jammern nicht, sie geben niemand anderen die Schuld, sind fleißig und arbeiten hart. Sie holen sich Informationen und sie lernen eigenständig. An einem Seminarbeispiel festgemacht: Der Handler lernt immer sehr viel, ganz egal wie schwierig er die Information vermittelt bekommt, er fragt, legt den Schalter in seinem Kopf um und verbindet die Theorie mit seinen konkreten Themenstellungen. Bei Praxisübungen sind die Handler die 1. die aufspringen und ernsthaft zu üben beginnen und wenn noch Zeit überbleibt, üben sie nochmal. Handler sind proaktiv, treffen Entscheidungen und bewegen etwas -vor allem sich selbst. Sie sind tatkräftig, ergreifen Initiative, sind mutig bzw. üben sich in Mut und trauen sich Dinge anzugreifen wo andere zögern würden.

Lasser tun oft so, als würden sie ihr Leben in der Hand haben, manche haben auch diesen Anspruch nicht, sie verhalten sich reaktiv, ihre Sprache ist getragen von „Ja, aber…“, „bei mir funktioniert das so nicht“, man könnte doch…! Sie leben gerne in eingefahren Schienen und sind Konsumtypen. Man erkennt sie an ihrer passiven Art. Alles was sie nicht kennen lassen sie lieber, denn sonst müssten sie die Zone des Bekannten und der Routine verlassen und das wollen sie nicht. Wenn ein Lasser eine neue Aufgabe bekommt, dann wird die mal angeschaut, angeschaut, angeschaut – handeln tritt erst in Kraft wenn sie etwas oder jemand dazu zwingt. Sie sehen vieles als ihr „unveränderbares, untrügliches Schicksal“ und fühlen sich als Opfer der Umwelt…immer – ganz sicher immer – sind die anderen oder etwas anderes schuld. Und die ganz durchschlagenden 100% Lasser sind oft nicht mehr im Geschäftsleben oder als Mitarbeiter zu finden sie sitzen zu Hause und geben sich dem Leben und der Apathie hin.

Herumprobierer. Ich will- aber ich trau mich nicht, scheinen sich die 2 Seelen in der Brust anzuschreien. Sie kämpfen zwischen proaktiv und reaktiv. Sie würden ja gerne. Ja schon! Aber es muss erst richtig für sie aufbereitet werden. Wenn ich das Lernen soll, muss ich das bis ins kleinste Detail vorgekaut bekommen, dann muss man mir das aufzeichnen, aufschreiben, vortanzen, vorsingen, damit ich mich nicht all zu sehr bemühen muss es für mich selber aufzubereiten. Die Mischung aus proaktiv und reaktiv hat oft zur Folge, dass diese Menschen alleine wenig bewältigen oder bewerkstelligen können. Sie holen sich Partner, meistens bzw. im besten Fall Macher. Denn wenn sie sich einen Herumprobierer holen würden, würde das Ganze desaströs enden. Wenn sie sich einen Macher holen, haben sie die Chance auf Erfolg durch Partizipation. Vielfach ist dieser Typus getragen von Harmoniesucht und flüchtet vor Konflikten aber auch Tests und Prüfungen. Praxisübungen in Seminare machen sie nicht gerne, denn da würden die anderen bemerken, dass sie theoretisch zwar einiges Wissen,  es aber praktisch schwer auf die Reihe bekommen. Sie sind immer wieder entschlossen…das meistens schon ihr Leben lang und bis ins hohe Alter!

Herzlichen Gruß, Patricia Staniek
Consulter/Profiler/SBI Intelligence Analyst/Teamperformer/Executivecoach/Kriminologin i.A.
Beraterin für Menschenführung im Bereich Sicherheit/Management/Leadership/HR/Vertrieb/Ausbildnerin für Profiler PScn

Textcopyright: Patricia Staniek